Mensch Zuerst, Michael Long
Ein Auszug der “People First” (Mensch zuerst) Bewegung von Michael S. Long.
Michael S. Long war bei der “People First” Bewegung dabei. People First ist Englisch und bedeutet Mensch zuerst.
Was bedeutet Mensch zuerst?
Menschen mit Behinderung oder Menschen mit Lernschwierigkeiten wollen zuerst als Mensch gesehen werden. Erst dann soll die Behinderung oder Beeinträchtigung kommen.
Die Geschichte von Michael Long´s Leben.
Bei Michaels Geburt hatte sich die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt. Dadurch hat Michael sehr viel Sauerstoff verloren. Dadurch hatte er eine körperliche Behinderung und Einschränkung. Michael S. Long war auch ein Mensch mit Lernschwierigkeit.
In der 1. Klasse nannten Michael alle „retardo“. Retardo ist Englisch und bedeutet zurückgeblieben und behindert. In der 2. Klasse Volksschule war Michael mit der Klasse auf dem Spielplatz. Dieser Tag blieb Michael in Erinnerung. Er hat einem Mädchen einen Heiratsantrag gemacht. Sie hat nicht ja gesagt, aber auch nicht nein. Die Klassenlehrerin von Michael wurde über diesen Heiratsantrag am Spielplatz informiert. Die Lehrerin sagte: „Michael, du bist geistig zurückgeblieben. Du wirst in deinem Leben nie verheiratet sein.“
Ein Lehrer glaubte an Michael. In einer wichtigen Lehrerkonferenz setzte sich der Lehrer für Michael ein. Michael durfte dann wie alle anderen Kinder ohne Behinderung am normalen Unterricht teilnehmen. Der Lehrer sagte: “Ich habe größere Träume für Michael als ihr alle in diesem Raum. Ich sehe das Talent von Michael, das ihr alle nicht sehen könnt. Wie er das schafft? Ich weiß es nicht. Das ist das Problem, mit dem sich seine Familie und andere Menschen, die Michael auf seinem Weg begleiten, noch beschäftigen müssen. Auf dem Bauernhof der Familie kommen seine Stärken nicht zur Geltung und in einem Fast-Food-Restaurant ist Michael unterfordert”.
Michael Long wollte in einer eigenen Wohnung leben. Daher hat er Sozialhilfe bekommen. Er wollte aber nicht von dieser Sozialhilfe leben. Michael träumte davon in den Arbeitsmarkt aufgenommen zu werden.
So hatte Michael Long seinen ersten Kontakt mit Mensch zuerst. Er hatte einen Selbstbestimmt-Leben Trainer der ihn auf eine Bewegung Namens „People First“ (Mensch zuerst) aufmerksam gemacht hat und wurde zu einem Treffen eingeladen. Michael hatte davor noch nie etwas von dieser Gruppe gehört. Beim Ersten Treffen fanden Wahlen statt. Er hat sich gleich als Präsident aufstellen lassen. Allen hat gefallen, was er zu sagen hatte. So wurde er zum Vorsitzenden von „People first“
Im April 1992 hat Michael Long zum letzten Mal die Sozial-Unterstützung bezogen. Er selbst hat die Sozialhilfe abgemeldet, da er zu viel Geld verdient hat. Er hat eine neue Arbeit. Er arbeitete als Berater vom Gouverneur von Kalifornien. Das ist wie ein Landeshauptmann bei uns in Österreich. Er was damals der 1. Mensch mit Lernschwierigkeiten, dem das zugetraut wurde.
1993 hat Michael Long geheiratet. Seine Frau lebte mit Epilepsie und konnte deshalb keine Kinder bekommen. Leider haben sie nie ausführlich darüber gesprochen, wie groß sein Kinderwunsch wirklich war. Und so kam es, dass ihre Ehe nicht gehalten hat. Aber das passiert Menschen ohne Behinderungen auch.
1995 kaufte Michael Long sein erstes Haus.
Michael Long wünscht sich, dass die Menschen an die Stärken und Ideen von Menschen mit Lernschwierigkeiten glauben. Das ungefragte Absprechen von Fähigkeiten soll der Vergangenheit angehören. Die Menschen sollen Michael Long und Menschen mit Lernschwierigkeiten unterstützen und keine Rückmeldung geben, was die Person nicht kann.
Das Bildungssystem hat ein Problem. Viele Eltern wissen nicht genug über Menschen oder Kinder mit die Lernschwierigkeiten. Kinder möchten lernen. Aber Eltern von Kindern ohne Behinderung, helfen nicht dabei wie man miteinander umgeht.