Inklusion – Barrierefreiheit

Die meisten Menschen verstehen unter Barrierefreiheit keine Treppen sondern Rampen oder Lift, keine schmalen Türen sondern breite Türen, Niederflur-Busse bzw. absenkbare Busse.

Doch unter Barrierefreiheit versteht man nicht nur die baulichen Hindernisse, sondern dass, alle öffentliche Plätze, Arbeitsstätten, Dienstleistungen, Gebäuden, Wohnungen, Verkehrsmittel, diverse Gebrauchsgegenstände oder auch Freizeitangebote so gestaltet werden sollen, sodass Menschen mit und ohne Behinderung ohne fremde Hilfe zugänglich sind.

Dies bedeutet also, dass öffentliche Gebäude zum Beispiel Gemeinden, Magistrat, Rathaus, Banken, Bahnhofshallen usw. nicht nur über Stufen sondern auch über einen Aufzug oder Rampe in das Gebäude führen. Für Menschen mit Sehbehinderungen sollte ein taktiles Leitsystem vorhanden sein. Kinder mit Behinderungen sollten das Recht haben in eine normale Regelschule, also in eine Schule mit Kinder ohne Behinderungen, zu gehen. Hier muss auch das Bildungssystem Barrierefrei gestaltet werden. Ebenso Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf den ersten Arbeitsmarkt. Hier muss die Arbeitsstätte barrierefrei ausgebaut werden.

Bei den Behörden sollten die Formulare nicht nur in schwerer Sprachen aufliegen, sondern auch in leichter oder einfachere Sprache. Auch Menschen mit Sehbehinderung sollten davon nicht ausgeschlossen werden. Heutzutage sollte auch an die Digitale Barrierefreiheit gedacht werden. Dies bedeutet, dass Internetseiten so gestaltet werden müssen, dass jeder Mensch diese nutzen kann. Hierzu gehört auch das Hinterlegen von Bildbeschreibungen. Für öffentliche Vorträge oder behördliche Arbeitsgruppen sollte für Meschen die gehörlos sind ein Gebärdensprachdolmetsch vorhanden sein, damit auch diese an einer Arbeitsgruppe oder an einem Vortrag teilnehmen können.

Warum ist Barrierefreiheit so wichtig?

Barrierefreiheit bringt allen etwas. Menschen mit und ohne Behinderungen, Senior:innen, Kinder, Eltern oder auch Menschen die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

So können auch Eltern mit Kinderwägen, Senior:innen die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind den Aufzug nutzen. Für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Menschen mit Migrationshintergrund, die kaum Deutsch sprechen, ist die einfache oder leichte Sprache von Vorteil.

Barrierefreiheit geht auch Menschen ohne Behinderungen etwas an, da sie möglicherweise auch selbst irgendwann auf gut zugängliche Gebäude, leichte Sprache oder auch die Kommunikationen über den Computer angewiesen sind.

In der UN-Behindertenrechtskonvention Artikel 9 Barrierefreiheit steht: Um Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen mit dem Ziel, für Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen Zugang zur physischen Umwelt, zu Transportmitteln, Informationen und Kommunikationen, einschließlich Informations- und Kommunikationstechnologien- und Systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten, die der Öffentlichkeit in städtischen und ländlichen Gebieten offenstehen oder für sie bereitgestellt werden.

Link:

https://www.sozialministerium.at/Themen/Soziales/Menschen-mit-Behinderungen/Barrierefreiheit.html